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das Mahnmal im Park

Im nahe gelegenem Friedrich-Ebert-Park vor der Stadtmauer trifft man auf ein weiteres Relikt aus der DDR, das Mahnmal für die Opfer des Faschismus.

Es besteht aus einem dreidimensionalem auf die Spitze gestelltem Dreieck in inzwischen sehr verblasster roter Farbe mit einer Skulpturengruppe, für die DDR eine recht typische Symbolik.

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Das rote Dreieck erinnert an politische Häftlinge in Konzentrationslagern, die zur Kennzeichnung einen roten Winkel auf der Kleidung tragen mußten. Daneben gab es noch diverse anders farbige Winkel zur Kennzeichnung, die aber in der DDR-Geschichtsschreibung keine Rolle spielten. Selbst die Gruppe "politische Häftlinge" beschränkte man auf Kommunisten, Sozialdemokraten wurden ebenfalls nicht beachtet. Das Mahnmal wurde 1950 errichtet, entworfen wurde es vom brandenburgischen Bildhauer Carl Lühnsdorf. Unter der Feuerschale befinden sich folgende drei Schriftzüge:

"Den Opfern des Faschismus gewidmet", "dem deutschen Volk zum mahnenden Gedaechtnis" und "fuer Menschenrecht und Menschenwuerde".

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Der Bildhauer Carl Lühnsdorf lebte von 1879-1955. Er besuchte die Wredowsche Zeichenschule, machte eine Ausbildung als Stukkatuer und schließlich in Berlin zum Bildhauer. In Brandenburg/Havel hatte er ab 1902 ein eigenes Atelier. Er schuf dort den Bollmann-Brunnen. Im ersten Weltkrieg war er Soldat, aufgrund dieser Erfahrung wurde er zum Friedensaktivisten, war zum Beispiel Vertrauensmann der deutschen Liga für Menschenrechte. Er distanzierte sich vom Nationalsozialismus, 1934 saß er wegen "Volksverhetzung" im Gefängnis und mußte sein Atelier aufgeben. Er siedelte nach Wittstock und war hier Leiter des Astoria-Kinos bis 1941. Als er sich weigerte, einen Propagandafilm zu zeigen mit einer gefilmten Hitler-Rede, mußte er auch dieses Kino aufgeben. 1954 floh er nach West-Berlin aufgrund der antidemokratischen Entwicklungen in der DDR.